So entstanden Devisenhandel und Devisengeschäfte
Seinen Ursprung hatte der Devisenhandel bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts. Damals gab es erstmals die Möglichkeit, Zahlungen aus dem Ausland auf einem eigenen Bankkonto, das sich im selben Land befand, gutschreiben zu lassen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden der Internationale Währungsfonds und die Weltbank gegründet. Die bisherige Grundlage für Devisengeschäfte wurde nun durch feste Wechselkurse abgelöst. Lediglich die Leitwährung, der US-Dollar, arbeitete weiter mit Goldreserven zur Stabilisierung und Absicherung der Währung. Ende der 60er Jahre wurden die bis dahin festen Wechselkurse gelockert und seit Mitte der 70er Jahre sind die Devisenmärkte Kursschwankungen ausgesetzt. Damit wurden der Devisenhandel und die Devisengeschäfte risikoreicher für Anleger, versprachen aber auch eine höhere Rendite.
Die Auswirkungen von Wirtschaftskrisen auf Devisenhandel und Devisengeschäfte
Ähnlich wie beim Aktienmarkt haben wirtschaftliche oder politische Krisensituationen auch einen deutlichen Einfluss auf den Devisenmarkt. Die Ölkrise, der Krieg in Nahost und die Schließung von renommierten Banken in den 70er Jahren warfen Fragen auf, wie man sich gegen Risiken auf dem Devisenmarkt absichern kann. Es wurden Neuregelungen bei der Bankaufsicht vorgenommen, um ein besseres Risikomanagement zu ermöglichen. Anfang der 80er Jahre löste die Schließung des mexikanischen Devisenmarktes eine Schuldenkrise aus, die sich besonders auf Lateinamerika und andere Entwicklungsländer auswirkte.
Es zeigte sich, dass Devisenmärkte viel stärker als Aktien oder Wertpapiere unter staatlichen oder staatspolitischen Einflüssen zu leiden hatten. Das liegt unter anderem auch daran, dass bei einer Währungskrise die Zentralbank des jeweiligen Staates oder die Regierung selbst für entsprechende Ausgleiche zu sorgen versucht. Daraus resultiert in der Regel eine sehr deutliche Steigerung der Inflationsrate, die wiederum zu Verunsicherungen beim Devisenhandel und bei Devisengeschäften führt.
So funktionieren Devisenhandel und Devisengeschäfte
Auf dem Devisenmarkt wird eine Währung gegen eine andere Währung umgetauscht. Dadurch wird unter anderem auch die Kaufkraft einer Inlandswährung umgewandelt in die Kaufkraft einer Auslandswährung. Der internationale Devisenmarkt ist geprägt vom Devisenhandel. Als Handelsteilnehmer sieht man hier neben Banken auch Industrieunternehmen, private Devisenhändler sowie Makler oder Handelshäuser. Die Zentralbanken der jeweiligen Staaten spielen eine übergeordnete Rolle bei den Devisengeschäften. Sie können immer dann intervenieren, wenn der Devisenmarkt aus dem Gleichgewicht gerät. Dabei findet der Devisenhandel in der Regel außerhalb der Börsen im Interbankenhandel statt.
Die letzte Devisenbörse in Deutschland wurde bereits Ende 1998 geschlossen. Die wichtigsten Handelswährungen sind derzeit der US-Dollar, der japanische Yen, die Schweizer Franken, das britische Pfund Sterling und der Euro. Im Devisenhandel blickt besonders das britische Pfund auf eine sehr lange Geschichte zurück. Devisenhandel mit der britischen Währung wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts betrieben. Die anderen führenden Währungen mit Ausnahme des Euros als der jüngsten Währung im Devisenhandel tauchten erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Devisenmärkten auf.
Der Devisenmarkt wird durch Devisenhandel und Devisengeschäfte institutionalisiert
Unter der Institutionalisierung des Devisenmarktes versteht man den sogenannten Interbankenmarkt. Unter dem Begriff Interbankenmarkt ist der Handel von internationalen Kreditinstituten untereinander zu verstehen. Dieser Devisenhandel kann sowohl im Kundenauftrag als auch für den Eigenhandel betrieben werden. Als Devisenhandel bezeichnet man also in ihrer Form standardisierte Devisengeschäfte mit dem Handelsobjekt Devisen. Devisengeschäfte hingegen unterscheidet man generell in Devisenkassa- und Devisentermingeschäfte.